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Curry – ein Gericht, ein Problem? Die Debatte um Sprache, Kultur und kulinarischen Respekt

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Was für viele einfach nur nach einem würzigen Gericht klingt, hat sich in den letzten Jahren zum Auslöser einer tiefgreifenden kulturellen Diskussion entwickelt. Der Begriff „Curry“, wie er in westlichen Ländern verwendet wird, steht mittlerweile im Zentrum einer Debatte rund um kulturelle Aneignung, Kolonialgeschichte und den respektvollen Umgang mit Esskulturen.

Ein Begriff ohne klare Herkunft

Im englischsprachigen Raum und auch in Europa steht „Curry“ meist für alles, was aus Süd- oder Südostasien kommt und nach vielen Gewürzen schmeckt. Dabei ist „Curry“ kein authentischer Begriff aus den betroffenen Regionen – insbesondere nicht aus Indien. Vielmehr ist es ein Sammelbegriff, der von britischen Kolonialherren eingeführt wurde, um sich die komplexe kulinarische Vielfalt leichter einzuprägen. Aus dieser Vereinfachung ist ein Begriff entstanden, der für viele mehr verwischt als erklärt.

Ein koloniales Erbe auf dem Teller

Die Kritik am Begriff geht tiefer: Er steht symbolisch für die koloniale Praxis, kulturelle Besonderheiten fremder Länder zu verallgemeinern und zu exotisieren. Unter dem Etikett „Curry“ verschwinden regionale Unterschiede, jahrhundertealte Rezepturen und kulinarische Identitäten. Die Reduktion auf ein Wort spiegelt einen Machtmechanismus wider, bei dem fremde Kultur nicht verstanden, sondern vereinfacht und konsumierbar gemacht wird.

Eine Stimme fordert Aufmerksamkeit

Die Diskussion wurde von der US-amerikanischen Food-Bloggerin Chaheti Bansal neu entfacht. Mit Wurzeln in Südostasien möchte sie darauf aufmerksam machen, wie viel an kultureller Bedeutung verloren geht, wenn man alles pauschal „Curry“ nennt. Sie plädiert dafür, Gerichte beim Namen zu nennen – ob das nun ein „Rogan Josh“, ein „Saag Paneer“ oder ein „Vindaloo“ ist. Ihre Botschaft: Südasiatische Küche ist kein Einheitsbrei, sondern ein vielfältiges Geflecht aus Gerichten, Geschichten und Traditionen.

Nicht verbieten, sondern bewusster sprechen

Die Absicht der Kritik ist nicht, das Wort „Curry“ zu verbannen. Vielmehr geht es um mehr Achtsamkeit im Umgang mit Sprache. Wenn wir Gerichte beim echten Namen nennen, würdigen wir nicht nur die Kochkunst dahinter, sondern auch die Kultur, aus der sie stammt. Es geht um Anerkennung – nicht um Sprachpolizei.

Essen als Spiegel kultureller Macht

Was wir essen und wie wir darüber sprechen, ist längst keine rein private Angelegenheit mehr. Unsere Esskultur ist ein Spiegelbild gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Die Art, wie über nicht-westliches Essen gesprochen wird – ob absichtlich oder unbewusst – kann koloniale Muster verstärken. Ein Begriff wie „Curry“ ist daher mehr als nur ein Wort – er ist Teil eines jahrhundertealten Narrativs, das noch heute wirkt.

Eine Einladung zum besseren Verstehen

Für viele Menschen mit südasiatischer Herkunft ist diese Diskussion überfällig. Sie sehen darin eine Chance, nicht nur die Vielfalt ihrer Küchen sichtbar zu machen, sondern auch die damit verbundenen kulturellen Identitäten. Wer sich die Mühe macht, einen Namen richtig auszusprechen oder die Herkunft eines Gerichts zu kennen, zeigt Respekt – und macht einen Schritt hin zu mehr kulturellem Bewusstsein.

Die Debatte rund um „Curry“ ist also kein Streit um Wörter, sondern ein Anstoß zum Nachdenken. Sie fordert uns auf, neugieriger, genauer und respektvoller mit dem umzugehen, was wir täglich auf dem Teller haben. Denn kulinarische Vielfalt beginnt mit Sprache – und endet hoffentlich mit einem besseren Verständnis füreinander.

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Diego Pooth: Vom Zögern zum Publikumsliebling bei „Let’s Dance“

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Diego Pooth, Sohn von Verona und Franjo Pooth, begeistert aktuell als Teilnehmer der beliebten RTL-Tanzshow „Let’s Dance“. Doch beinahe hätte er gar nicht zugesagt – wie er nun selbst verrät. Die Anfrage zur Teilnahme versetzte den 21-Jährigen zunächst ins Grübeln. Sogar sein Vater riet ihm ab, mit der Begründung: „Du kannst doch gar nicht tanzen.“

Dennoch entschied sich Diego nach einer Nacht des Nachdenkens dazu, die Herausforderung anzunehmen – eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut. Denn seit seiner Zusage hat sich viel verändert: Aus dem unsicheren Neuling ist ein selbstbewusster, ehrgeiziger Tänzer geworden, der Woche für Woche Fortschritte macht – und dabei nicht nur die Jury, sondern auch das Publikum berührt.

Emotionaler Höhepunkt: Ein Tanz für den Opa

Besonders unter die Haut ging ein Auftritt, den Diego seinem verstorbenen Großvater widmete. Unterstützt wurde er dabei von seinem Vater Franjo und seinem kleinen Bruder Rocco, die auf dem Tanzparkett symbolisch ihre gemeinsame Familiengeschichte aufleben ließen. Der Moment war zutiefst emotional – nicht nur für Diego, der seinen Opa sehr vermisst, sondern auch für das Publikum und die „Let’s Dance“-Jury, die ihn mit der Höchstwertung von 30 Punkten belohnte.

Harte Kritik von Llambi – Fans verteidigen Diego

Trotz seiner Entwicklung musste sich Diego auch kritischen Stimmen stellen – allen voran von Juror Joachim Llambi, der mit seiner strengen Bewertung für Diskussionen sorgte. Viele Zuschauer empfanden die Kritik als zu hart und lobten Diego online für seine große Mühe und seinen Lernfortschritt. Auf Social Media wurde fleißig diskutiert – doch Diego nahm es sportlich.

Selbstfindung durch das Tanzen

Für Diego bedeutet die Teilnahme an „Let’s Dance“ mehr als nur eine Show – es ist eine Reise zu sich selbst. Er habe sich nie als besonders attraktiv wahrgenommen, erzählt er offen, doch durch die positive Resonanz und seine körperliche Entwicklung – elf Kilo hat er bereits verloren – sei sein Selbstvertrauen gewachsen.

Ob Diego das Finale erreicht, wird sich in den kommenden Sendungen zeigen. Klar ist aber schon jetzt: Mit seiner Offenheit, seinem Mut und seiner emotionalen Art hat er einen festen Platz in den Herzen vieler Zuschauer gefunden – und vor allem eines bewiesen: Manchmal lohnt es sich, die eigene Komfortzone zu verlassen.

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