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Soll man Babys vor dem Wickeln um Erlaubnis fragen? – Ein umstrittener Vorschlag sorgt für Aufsehen

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Die Sexualpädagogin Deanne Carson hat mit einer ungewöhnlichen Idee eine hitzige Debatte ausgelöst: Ihrer Meinung nach sollten Eltern ihre Babys vor dem Wickeln um Zustimmung bitten. Was auf den ersten Blick absurd wirken mag, steckt für Carson jedoch voller Bedeutung – es geht ihr darum, schon früh ein Bewusstsein für Respekt, Körperautonomie und persönliche Grenzen zu schaffen.


Worum geht es eigentlich bei der Idee?

Carsons Ansatz basiert auf dem Gedanken, dass Kinder so früh wie möglich lernen sollten, dass ihr Körper ihnen gehört – und dass niemand ohne ihre Zustimmung handeln darf. Auch wenn Babys noch nicht sprechen können, könnten sie über Mimik, Körpersprache und Reaktionen zeigen, ob sie sich wohlfühlen oder nicht.

Diese Idee soll Kindern langfristig helfen, ein sicheres Gefühl für ihre eigenen Grenzen zu entwickeln – ein wichtiges Fundament im Schutz vor Missbrauch und unangemessenen Berührungen.


Heftige Reaktionen im Netz

Nachdem Carson ihre Idee öffentlich gemacht hatte, wurde sie in den sozialen Medien heftig kritisiert. Der Shitstorm war so stark, dass sie ihre Accounts deaktivieren musste. Viele fanden den Vorschlag übertrieben, realitätsfern oder schlicht nicht praktikabel – besonders im stressigen Familienalltag.

Der eigentliche Gedanke – mehr Achtsamkeit und Respekt im Umgang mit dem Körper von Kindern – ging dabei oft unter.


Ziel: Ein neuer Umgang mit Körpergrenzen

Carson stellt klar: Es geht nicht darum, ein Baby um eine klare, verbale Einwilligung zu bitten. Vielmehr geht es um die Haltung der Eltern – darum, bewusster mit dem Körper des Kindes umzugehen, feinfühlig auf Signale zu achten und dem Kind zu zeigen: „Dein Körper wird respektiert.“

Schon diese kleine Geste soll dazu beitragen, Kindern später das Selbstvertrauen zu geben, in unangenehmen Situationen „Nein“ zu sagen.


Warum die Idee so polarisiert

Viele Menschen tun sich schwer mit Carsons Vorschlag, weil er alltägliche Routinen wie das Wickeln hinterfragt. Für manche wirkt das wie eine übertriebene Moralisierung eines ganz normalen Vorgangs. Andere wiederum sehen darin einen wichtigen Schritt, um das Thema Selbstbestimmung frühzeitig zu fördern.

Der Streit zeigt, wie sensibel der Umgang mit Kindern in der öffentlichen Diskussion ist – und wie unterschiedlich die Vorstellungen davon sind, was „richtige“ Erziehung bedeutet.


Früh übt sich: Zustimmung als Lebensprinzip

Carsons Idee ist Teil eines größeren Gedankens: Kinder sollen von Anfang an lernen, dass sie das Recht haben, über ihren eigenen Körper mitzubestimmen. Das betrifft nicht nur Wickeln, sondern später auch Umarmungen, Arztbesuche oder Körperkontakt im Allgemeinen.

Eine solche Erziehung zur Zustimmung soll langfristig zu mehr Selbstsicherheit und gesünderen sozialen Beziehungen führen – und zu einer Gesellschaft, in der körperliche Grenzen besser respektiert werden.


Was spricht für, was gegen diesen Ansatz?

Vorteil: Der Gedanke hinter dem Vorschlag ist klar und sinnvoll – es geht um die Stärkung des Kindes und um den Aufbau eines gesunden Körpergefühls.
Herausforderung: In der Praxis ist es nicht immer leicht, die Zustimmung eines Babys richtig zu deuten – und viele Eltern fühlen sich von solchen Ansprüchen überfordert oder missverstanden.

Vielleicht ist es deshalb wichtiger, nicht jede Handlung zu überdenken, sondern das Prinzip des Respekts allgemein in der Erziehung zu verankern – durch Vorbild, Sprache und Haltung.


Fazit: Zwischen Ideal und Alltag

Die Debatte um Deanne Carsons Vorschlag zeigt, wie unterschiedlich Menschen über Erziehung, Respekt und Körperautonomie denken. Auch wenn viele die Idee übertrieben finden, bringt sie doch eine wichtige Frage auf den Tisch: Wie vermitteln wir unseren Kindern von Anfang an, dass sie über ihren Körper mitbestimmen dürfen?

Der Weg dorthin mag unterschiedlich aussehen – aber das Ziel bleibt wichtig: eine Gesellschaft, in der jede*r lernt, Grenzen zu erkennen, zu setzen und zu respektieren.

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Chef der Vereinten Nationen schmeißt Baerbock raus? – Fake-News über Annalena Baerbock

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Fake-News über Annalena Baerbock: Wie Desinformation auf Facebook zur Gefahr für die Demokratie wird

Ein Bild, ein paar Schlagworte, ein emotionaler Text – und schon verbreitet sich eine Nachricht in rasanter Geschwindigkeit. „Chef der Vereinten Nationen schmeißt Baerbock raus!“ – so lautete jüngst die Schlagzeile eines viralen Facebook-Posts, die innerhalb weniger Stunden Tausende Likes, Kommentare und Teilungen sammelte.
Was auf den ersten Blick nach einem politischen Paukenschlag aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als das, was Experten inzwischen als „digitale Massenmanipulation“ bezeichnen: Eine gezielte Falschmeldung.

 

Die Konstruktion einer Empörungswelle

Der Post kombiniert vier bekannte Zutaten: ein emotionales Thema, ein starkes Feindbild, dramatische Sprache und suggestive Bilder. In diesem Fall: Annalena Baerbock – Bundesaußenministerin und Symbolfigur der Grünen – als Zielscheibe, verbunden mit dem Namen der Vereinten Nationen, der für Autorität und internationale Bedeutung steht.

Der Text suggeriert, Baerbock sei von UN-Generalsekretär António Guterres „öffentlich bloßgestellt“ oder gar „rausgeschmissen“ worden. Die Fotos zeigen Baerbock mit ernster Miene, Guterres am Rednerpult und eine auffällige Schlagzeile in grellroten Lettern:

„Chef der Vereinten Nationen SCHMEISST BAERBOCK RAUS!“

Doch weder die UN noch das Auswärtige Amt noch internationale Nachrichtenagenturen haben jemals über ein solches Ereignis berichtet. Kein offizielles Statement, kein Video, keine Pressekonferenz. Der Vorfall hat schlicht nie stattgefunden.

 

Ursprung in einem Netzwerk fragwürdiger Seiten

Eine Spurensuche zeigt: Der Beitrag stammt ursprünglich nicht von einem journalistischen Medium, sondern von einer Facebook-Seite, die regelmäßig sensationsartige Meldungen verbreitet – oft mit Bezug auf deutsche Politikerinnen und Politiker.
Der Beitrag verweist auf eine Webseite mit dem Namen worldnews24hr.com – eine Seite, die vorgibt, internationale Nachrichten zu verbreiten. Tatsächlich befindet sich der Server dieser Domain laut WHOIS-Abfrage in Osteuropa, die Impressumsangaben sind unvollständig oder fiktiv.

Bei näherer Untersuchung fällt auf: Fast alle Artikel auf dieser Seite sind politisch aufgeladen und folgen einem klaren Muster – sie richten sich gegen Vertreter demokratischer Parteien, insbesondere die Grünen, SPD und Teile der EU. Die „Quellen“ sind meist erfunden oder stammen aus obskuren Telegram-Kanälen.

 

Wie Desinformation funktioniert

Die Strategie hinter solchen Falschmeldungen ist simpel und zugleich effektiv. Statt komplexe Lügen zu konstruieren, greifen die Betreiber auf emotionale Übertreibung zurück. Sie nutzen echte Fotos, kombinieren sie aber mit erfundenen Behauptungen, um maximale Aufmerksamkeit zu erzielen.

Algorithmen sozialer Netzwerke wie Facebook oder X (ehemals Twitter) verstärken diese Dynamik: Inhalte, die starke Reaktionen auslösen – Wut, Empörung oder Schadenfreude – werden bevorzugt angezeigt. Der Mechanismus der Plattformen sorgt also unfreiwillig dafür, dass gerade falsche oder verzerrte Informationen viral gehen.

Medienforscher sprechen hier von einem „Empörungsökosystem“.
„Die sozialen Netzwerke sind längst nicht mehr nur Informationsquellen, sondern emotionale Resonanzräume“, erklärt Kommunikationswissenschaftler Dr. Felix Müller von der Universität Hamburg. „Je stärker eine Nachricht polarisiert, desto größer ihre Reichweite – unabhängig davon, ob sie wahr ist.“

 

Politische Instrumentalisierung

Solche Falschmeldungen sind kein Zufall, sondern Teil eines größeren Trends: die gezielte Delegitimierung demokratischer Institutionen. Politikerinnen wie Annalena Baerbock, Olaf Scholz oder Robert Habeck werden regelmäßig Zielscheiben, weil sie starke Emotionen auslösen – sowohl Zustimmung als auch Ablehnung.

Desinformation zielt darauf ab, Vertrauen zu zerstören: in Medien, Politik und staatliche Strukturen. Oft werden die Falschmeldungen mit subtilen Botschaften verknüpft – etwa der Behauptung, „die Eliten täuschen das Volk“ oder „die Medien verschweigen die Wahrheit“.

Eine Untersuchung der Stiftung Neue Verantwortung zeigte 2024, dass sich Desinformationskampagnen zunehmend auf deutschsprachige Zielgruppen konzentrieren. Dabei kommen professionelle Strukturen zum Einsatz – oft mit internationaler Unterstützung.

„Viele dieser Seiten arbeiten mit denselben Methoden, die wir aus US-amerikanischen und russischen Propagandanetzwerken kennen“, sagt Sicherheitsanalystin Julia Weber. „Ihr Ziel ist es nicht, zu überzeugen, sondern zu verunsichern.“

 

Die Reaktionen der Betroffenen

Das Auswärtige Amt reagierte gelassen, aber bestimmt. Ein Sprecher nannte die kursierenden Beiträge „frei erfundene Desinformation“ und verwies auf die Verantwortung der Plattformbetreiber, solche Inhalte zu prüfen.

Auch Facebook erklärte auf Nachfrage, man arbeite mit unabhängigen Faktencheckern zusammen. Tatsächlich wurde der Beitrag mittlerweile mit einem Warnhinweis versehen, der darauf hinweist, dass die dargestellten Informationen „falsch“ oder „irreführend“ seien.

Doch die Wirkung bleibt: Der Post wurde bereits tausendfach gesehen und kommentiert. Selbst nach einer Korrektur bleiben Falschinformationen oft im Gedächtnis – ein Effekt, den Psychologen als „Illusory Truth Effect“ bezeichnen: Wiederholte Behauptungen wirken glaubwürdig, selbst wenn sie längst widerlegt sind.

 

Verantwortung von Medien und Nutzern

Falschmeldungen werden sich nie vollständig verhindern lassen, doch der Umgang mit ihnen entscheidet über ihre Wirkung. Journalisten, Bildungseinrichtungen und Plattformen tragen Verantwortung – aber auch jeder einzelne Nutzer.

Ein Klick auf „Teilen“ kann die Reichweite einer Lüge verdoppeln.
„Man sollte sich immer fragen: Woher stammt die Information? Gibt es offizielle Quellen? Wird irgendwo gegengeprüft?“, rät Medienpädagoge Tobias Hübner.

Gleichzeitig fordern Experten mehr Medienbildung an Schulen und ein härteres Vorgehen gegen Fake-News-Seiten, die systematisch Desinformation verbreiten.

 

Fazit: Wahrheit braucht Schutz

Der Fall um den angeblichen „Rauswurf“ Baerbocks bei den Vereinten Nationen zeigt exemplarisch, wie leicht sich Desinformation in sozialen Medien verbreitet – und wie schwer sie wieder einzufangen ist.

Die größte Gefahr liegt nicht in einer einzelnen Lüge, sondern im Verlust des Vertrauens in die Wahrheit selbst.

Wenn alles „Fake“ sein könnte, verlieren Fakten ihren Wert. Und genau das, so warnen Experten, sei das eigentliche Ziel solcher Kampagnen.

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