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Wenn Rücksicht fehlt: Wie wenige Fahrgäste die ganze Fahrt ruinieren können

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Mit Bus oder Straßenbahn unterwegs zu sein, hat viele Vorteile. Man kann sich entspannen, muss sich nicht selbst durch den Verkehr kämpfen und leistet ganz nebenbei auch noch einen Beitrag zum Umweltschutz. Doch so angenehm das Konzept des öffentlichen Nahverkehrs klingt – der Alltag sieht oft anders aus. Denn was vielen die Fahrt vermiest, sind nicht etwa technische Ausfälle, sondern das Verhalten anderer Fahrgäste.

Es beginnt meist ganz harmlos – ein überfüllter Waggon, ein Handy in der Hand, ein Gespräch. Doch wenn jemand meint, mitten im öffentlichen Raum lautstark private oder berufliche Themen zu besprechen, wird es schnell unangenehm. Man kann sich kaum konzentrieren, nicht mehr lesen oder abschalten. Die Stimme dröhnt durch den Wagen, und obwohl alle mithören müssen, scheint der Anrufende das gar nicht wahrzunehmen – oder es ist ihm schlicht egal.

Das ist kein Einzelfall. Auch Musik, die ohne Kopfhörer abgespielt wird, oder Menschen, die stark riechende Speisen mitbringen, verbreiten sich wie Lärmwellen durch den ganzen Zug. Manchmal reicht schon ein offenes Video auf dem Handy mit voller Lautstärke, um aus einer Fahrt eine Geduldsprobe zu machen. Und auch Klassiker wie Taschen auf Nebensitzen oder Füße auf der Bank gegenüber lassen einen fassungslos zurück – besonders dann, wenn andere stehen müssen.

Diese Situationen haben eines gemeinsam: Sie zeigen, wie sehr es manchen an Rücksicht mangelt. Es ist selten böse gemeint – oft geht es einfach um Unachtsamkeit. Man hat sich an sein Verhalten gewöhnt, denkt nicht groß darüber nach. Doch für die Menschen im direkten Umfeld kann genau das enorm belastend sein.

Dabei wäre es eigentlich ganz einfach: Wer in der Öffentlichkeit unterwegs ist, sollte sich auch so verhalten, dass sich andere wohlfühlen können. Ein leiseres Gespräch, Kopfhörer statt Lautsprecher, Rücksicht bei der Sitzplatzwahl – das alles sind kleine Dinge, die in der Summe den Unterschied machen.

Das Problem ist: Kaum jemand spricht solche Verhaltensweisen direkt an. Die Angst, unhöflich zu wirken oder einen Streit zu provozieren, ist groß. So wird das störende Verhalten zwar wahrgenommen, aber selten korrigiert. Stattdessen entsteht eine Atmosphäre, in der rücksichtsloses Verhalten stillschweigend akzeptiert wird.

Umso wichtiger ist es, dass das Thema öffentlich angesprochen wird. Nicht als Vorwurf, sondern als Einladung zum Nachdenken. Denn jeder von uns kann dazu beitragen, das Miteinander im öffentlichen Raum angenehmer zu gestalten – durch kleine Gesten der Aufmerksamkeit.

Auch die Verkehrsunternehmen könnten helfen: mit klaren Hinweisen, kurzen Durchsagen oder Infokampagnen, die nicht belehrend, sondern freundlich auf gutes Verhalten hinweisen. Denn wer freundlich erinnert wird, denkt eher darüber nach, ob das Handygespräch wirklich gerade sein muss – oder ob man vielleicht doch das Handy auf lautlos stellt.

Am Ende sind es wir selbst, die entscheiden, wie angenehm eine Bus- oder Bahnfahrt wird. Wenn jeder ein bisschen mehr auf seine Mitmenschen achtet, entsteht eine neue Art von Fahrkultur – eine, in der Respekt, Ruhe und Miteinander im Mittelpunkt stehen.

Beim nächsten Mal also vielleicht einfach: Tasche vom Sitz nehmen, das Video leise stellen oder das Gespräch auf später verschieben. Es kostet nicht viel – bringt aber allen etwas. Und wer weiß: Vielleicht nimmt sich jemand anderes daran ein Beispiel.

Denn gutes Miteinander beginnt im Kleinen. Und eine angenehme Fahrt ist dann keine Ausnahme mehr – sondern der Normalfall.

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Chef der Vereinten Nationen schmeißt Baerbock raus? – Fake-News über Annalena Baerbock

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Fake-News über Annalena Baerbock: Wie Desinformation auf Facebook zur Gefahr für die Demokratie wird

Ein Bild, ein paar Schlagworte, ein emotionaler Text – und schon verbreitet sich eine Nachricht in rasanter Geschwindigkeit. „Chef der Vereinten Nationen schmeißt Baerbock raus!“ – so lautete jüngst die Schlagzeile eines viralen Facebook-Posts, die innerhalb weniger Stunden Tausende Likes, Kommentare und Teilungen sammelte.
Was auf den ersten Blick nach einem politischen Paukenschlag aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als das, was Experten inzwischen als „digitale Massenmanipulation“ bezeichnen: Eine gezielte Falschmeldung.

 

Die Konstruktion einer Empörungswelle

Der Post kombiniert vier bekannte Zutaten: ein emotionales Thema, ein starkes Feindbild, dramatische Sprache und suggestive Bilder. In diesem Fall: Annalena Baerbock – Bundesaußenministerin und Symbolfigur der Grünen – als Zielscheibe, verbunden mit dem Namen der Vereinten Nationen, der für Autorität und internationale Bedeutung steht.

Der Text suggeriert, Baerbock sei von UN-Generalsekretär António Guterres „öffentlich bloßgestellt“ oder gar „rausgeschmissen“ worden. Die Fotos zeigen Baerbock mit ernster Miene, Guterres am Rednerpult und eine auffällige Schlagzeile in grellroten Lettern:

„Chef der Vereinten Nationen SCHMEISST BAERBOCK RAUS!“

Doch weder die UN noch das Auswärtige Amt noch internationale Nachrichtenagenturen haben jemals über ein solches Ereignis berichtet. Kein offizielles Statement, kein Video, keine Pressekonferenz. Der Vorfall hat schlicht nie stattgefunden.

 

Ursprung in einem Netzwerk fragwürdiger Seiten

Eine Spurensuche zeigt: Der Beitrag stammt ursprünglich nicht von einem journalistischen Medium, sondern von einer Facebook-Seite, die regelmäßig sensationsartige Meldungen verbreitet – oft mit Bezug auf deutsche Politikerinnen und Politiker.
Der Beitrag verweist auf eine Webseite mit dem Namen worldnews24hr.com – eine Seite, die vorgibt, internationale Nachrichten zu verbreiten. Tatsächlich befindet sich der Server dieser Domain laut WHOIS-Abfrage in Osteuropa, die Impressumsangaben sind unvollständig oder fiktiv.

Bei näherer Untersuchung fällt auf: Fast alle Artikel auf dieser Seite sind politisch aufgeladen und folgen einem klaren Muster – sie richten sich gegen Vertreter demokratischer Parteien, insbesondere die Grünen, SPD und Teile der EU. Die „Quellen“ sind meist erfunden oder stammen aus obskuren Telegram-Kanälen.

 

Wie Desinformation funktioniert

Die Strategie hinter solchen Falschmeldungen ist simpel und zugleich effektiv. Statt komplexe Lügen zu konstruieren, greifen die Betreiber auf emotionale Übertreibung zurück. Sie nutzen echte Fotos, kombinieren sie aber mit erfundenen Behauptungen, um maximale Aufmerksamkeit zu erzielen.

Algorithmen sozialer Netzwerke wie Facebook oder X (ehemals Twitter) verstärken diese Dynamik: Inhalte, die starke Reaktionen auslösen – Wut, Empörung oder Schadenfreude – werden bevorzugt angezeigt. Der Mechanismus der Plattformen sorgt also unfreiwillig dafür, dass gerade falsche oder verzerrte Informationen viral gehen.

Medienforscher sprechen hier von einem „Empörungsökosystem“.
„Die sozialen Netzwerke sind längst nicht mehr nur Informationsquellen, sondern emotionale Resonanzräume“, erklärt Kommunikationswissenschaftler Dr. Felix Müller von der Universität Hamburg. „Je stärker eine Nachricht polarisiert, desto größer ihre Reichweite – unabhängig davon, ob sie wahr ist.“

 

Politische Instrumentalisierung

Solche Falschmeldungen sind kein Zufall, sondern Teil eines größeren Trends: die gezielte Delegitimierung demokratischer Institutionen. Politikerinnen wie Annalena Baerbock, Olaf Scholz oder Robert Habeck werden regelmäßig Zielscheiben, weil sie starke Emotionen auslösen – sowohl Zustimmung als auch Ablehnung.

Desinformation zielt darauf ab, Vertrauen zu zerstören: in Medien, Politik und staatliche Strukturen. Oft werden die Falschmeldungen mit subtilen Botschaften verknüpft – etwa der Behauptung, „die Eliten täuschen das Volk“ oder „die Medien verschweigen die Wahrheit“.

Eine Untersuchung der Stiftung Neue Verantwortung zeigte 2024, dass sich Desinformationskampagnen zunehmend auf deutschsprachige Zielgruppen konzentrieren. Dabei kommen professionelle Strukturen zum Einsatz – oft mit internationaler Unterstützung.

„Viele dieser Seiten arbeiten mit denselben Methoden, die wir aus US-amerikanischen und russischen Propagandanetzwerken kennen“, sagt Sicherheitsanalystin Julia Weber. „Ihr Ziel ist es nicht, zu überzeugen, sondern zu verunsichern.“

 

Die Reaktionen der Betroffenen

Das Auswärtige Amt reagierte gelassen, aber bestimmt. Ein Sprecher nannte die kursierenden Beiträge „frei erfundene Desinformation“ und verwies auf die Verantwortung der Plattformbetreiber, solche Inhalte zu prüfen.

Auch Facebook erklärte auf Nachfrage, man arbeite mit unabhängigen Faktencheckern zusammen. Tatsächlich wurde der Beitrag mittlerweile mit einem Warnhinweis versehen, der darauf hinweist, dass die dargestellten Informationen „falsch“ oder „irreführend“ seien.

Doch die Wirkung bleibt: Der Post wurde bereits tausendfach gesehen und kommentiert. Selbst nach einer Korrektur bleiben Falschinformationen oft im Gedächtnis – ein Effekt, den Psychologen als „Illusory Truth Effect“ bezeichnen: Wiederholte Behauptungen wirken glaubwürdig, selbst wenn sie längst widerlegt sind.

 

Verantwortung von Medien und Nutzern

Falschmeldungen werden sich nie vollständig verhindern lassen, doch der Umgang mit ihnen entscheidet über ihre Wirkung. Journalisten, Bildungseinrichtungen und Plattformen tragen Verantwortung – aber auch jeder einzelne Nutzer.

Ein Klick auf „Teilen“ kann die Reichweite einer Lüge verdoppeln.
„Man sollte sich immer fragen: Woher stammt die Information? Gibt es offizielle Quellen? Wird irgendwo gegengeprüft?“, rät Medienpädagoge Tobias Hübner.

Gleichzeitig fordern Experten mehr Medienbildung an Schulen und ein härteres Vorgehen gegen Fake-News-Seiten, die systematisch Desinformation verbreiten.

 

Fazit: Wahrheit braucht Schutz

Der Fall um den angeblichen „Rauswurf“ Baerbocks bei den Vereinten Nationen zeigt exemplarisch, wie leicht sich Desinformation in sozialen Medien verbreitet – und wie schwer sie wieder einzufangen ist.

Die größte Gefahr liegt nicht in einer einzelnen Lüge, sondern im Verlust des Vertrauens in die Wahrheit selbst.

Wenn alles „Fake“ sein könnte, verlieren Fakten ihren Wert. Und genau das, so warnen Experten, sei das eigentliche Ziel solcher Kampagnen.

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